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Begegnungs-Schatullen

Im Herbst 2020 ging ich in Pension. In dieser Lebenszäsur öffneten sich neue Zeiträume, mein Geist erfreute sich an neuen Möglichkeiten, neuen Freiheiten.

 

Gleichzeitig nahm das Erinnern einen immer wesentlicheren Platz ein, was wahrscheinlich unter anderem damit zu tun hat, dass der Eintritt in die Pension ein Abschied ist, ein Abschied vom Berufsleben, das eine neue Sicht in die Zukunft forderte.

 

Zum konkreten Abschied an meinem letzten Arbeitsort baute ich einige Geschenk-Schatullen für meine KollegInnen. In der darauffolgenden Zeit baute ich aus den gesammelten Hölzern weiterhin Schatullen. Ich experimentierte, phantasierte und kreierte. Form, Farbe, Material und Konstruktion folgten keinem Plan. Frei meinen Intuitionen folgend, baute ich drauflos.

 

Parallel dazu kamen Erinnerungen an vergangene Begegnungen hoch, an verstorbene und lebende Menschen, an Freunde und Bekannte. Ich begann die Geschichten einzelner Begegnungen aufzuschreiben. Dann sah ich die Schatulle, blickte auf die Geschichte, steckte die Geschichte in die Schatulle und geboren war die Begegnungs-Schatulle.

 

Diese Schatullenart ist ein wichtiger Zweig meiner Tätigkeit. Sie ermöglicht mir, mich immer wieder an einzelne Begegnungen mit Menschen zu erinnern, sie schreibend und werkend zu verarbeiten und ihnen in einer Schatulle ihren Platz zu geben.

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